Büttenabend - Show lässt keine Zeit zum Durchatmen
Jens Sörensen, bekannter Entertainer und Frank Sinatra-Imitator, führte mit lockerer Hand und Stimme durch ein abwechslungsreiches Programm. „Ein Tag ohne Lachen, ist ein verlorener Tag“ – in Anlehnung an Charlie Chaplin wünschte Sylvia Bäcker, stellvertretende Bürgermeisterin der Gemeinde Wiefelstede, den Besuchern in der voll besetzten Mensa, darunter die Gastvereine aus Ramsloh, Sedelsberg, Ostrhauderfehn und Idafehn, einen fröhlichen Abend.
Der Wunsch ging in Erfüllung. Die Tanzgarden machten den Auftakt zum närrischen Treiben auf der Bühne. Ob Jugendgarde, Minis oder die zehnjährige Solotänzerin Sinja – sie alle zeigten tolle Choreographien. Und natürlich durften die obligatorischen Büttenreden nicht fehlen.
Die Ur-Gesteine in der Bütt des Wiefelsteder Karnevalsvereins, Jens Nacke und Jens-Gert Müller-Saathoff, blickten in brillanter Weise auf das kommunale Geschehen in der Gemeinde zurück. Da freute sich der gerade erst wiedergewählte Landtagsabgeordnete Nacke, der sich hinter seinem Wahlplakat versteckte („damit man mich in guter Erinnerung behält“), dass endlich die Querungshilfe beim Nutteler Dreieck ihrer Vollendung entgegen sieht.
Nur mit der Beleuchtung konnte sich der CDU-Mann noch nicht so richtig anfreunden: „Viele fremde Autofahrer sind von dem Flutlicht irritiert und glauben, dass dort ein Länderspiel stattfindet.“ Aber auch ein Schlenker zum Kentern mit David McAllister auf dem Zwischenahner Meer sollte nicht fehlen: „Landrat Bensberg sagte mir vorher, egal wie du das anstellst, Hauptsache, wir kommen in die Tagesthemen.“
Auch der Fraktionssprecher der Grünen, Jens-Gert Müller-Saathoff alias „Bauer Harms“, machte sich seine Gedanken über das Leben in der Gemeinde. „Ich frage mich, warum in Bokel so oft die Geschwindigkeit gemessen wird. Ob das mit der nahen Gaststätte zu tun hat?“ Auch der geplante Krippenbau in Ofenerfeld war ein Thema: „750 000 Euro ist eine Stange Geld. Doch in Apen soll ein ähnlicher Bau eine ganze Million verschlungen haben. Die Differenz von 250 000 Euro könnte man doch in die Wirtschaft stecken. Hat man auch getan. Die Gemeinde hat den Dringenburger Krug gekauft.“
Einen Querschnitt durch deutsche Stimmungsmusik brachte „Billy“ aus Idafehn. Das närrische Volk hielt es nicht mehr auf den Stühlen. Wer nicht nur mitklatschen wollte, zog mit der Polonaise durch die Mensa und über die Bühne.
Der MGV Bokel begeisterte mit seinem Strumpfhosentanz. Bevor die „Wiefelsteder Showgirls“ mit ihrer Choreographie den Büttenabend beendeten, versetzte die Landjugend Aschhausen mit ihrer musikalischen Travestieshow den Saal in Begeisterung.