AMMERLAND: GLASFASERAUSBAU UND GRAUE FLECKEN
76 Prozent aller Adressen im Ammerland haben schon oder bekommen bis 2024 Gigabyte-Anschlüsse. Doch wie geht es mit den anderen weiter?
AMMERLAND Langsames Internet und Funklöcher, das kennen viele Ammerländer. Doch in den letzten Jahren hat sich viel getan. Wie viel, das geht aus einer Anfrage des CDU-Landtagsmitglieds Jens Nacke hervor. Das Land hat auf seine Initiative hin den Stand der Digitalisierung im Ammerland umfangreich dargestellt.
Besonders viel getan hat sich im Bereich Gigabit (1000Mbit/s). Seit 2018 wurde die Versorgung im Ammerland vervierfacht. 60 Prozent können, wenn sie denn wollen, so viel Leistung nutzen. Nach Abschluss der Ausbauprojekte werden es sogar 76 Prozent aller Adressen im Ammerland sein. Dies ist vor allem für Unternehmen wichtig. Insgesamt zehn Förderanträge mit einem Volumen von rund zehn Millionen Euro wurden bewilligt.
Auch hier hat sich einiges getan. Angestrebt wird vom Land eine 100-prozentige LTE-Versorgung in Niedersachsen. Gleichwohl gibt es im Ammerland aber immer noch einige Funklöcher. Zuletzt hatten die Telekom und Vodafone aber die Aufrüstung von Funkmasten angekündigt.
Neben der Förderung von WLAN in öffentlichen Gebäude wird vom Land auch WLAN in Nahverkehrszügen gefördert – mit rund 10 Millionen Euro. Zudem gibt es diverse weitere Förderprogramme unter anderem für Vereine, Unternehmen und Schulen.
Auch wenn in den vergangenen Jahren viel passiert ist in Sachen Netzausbau und viele Haushalte bis 2024 noch angeschlossen werden können, wird es im Ammerland noch reichlich sogenannte „graue Flecken“ geben. „14 Prozent der Haushalte werden dann noch weniger als 50 Mbit/s zur Verfügung stehen“, betonte Jens Nacke im Kreisvorstand der CDU Ammerland. „Diesen Haushalten müssen wir unbedingt eine Perspektive geben. Schnelles Internet wird in Zukunft weiter an Bedeutung zunehmen“, so Nacke. Aus diesem Grund beauftragt der CDU-Kreisvorstand die Kreistagsfraktion damit, das Thema erneut auf die Tagesordnung des Kreistages zu bringen und sich für ein Ausbauprogramm der „grauen Flecken“ einzusetzen.
Diese „grauen Flecken“ (so steht es beispielsweise auch im CDU-Programm zur Landtagswahl) sollen mit neuen Fördermitteln an das Glasfasernetz angeschlossen werden. „Vor diesem Hintergrund ergibt es Sinn, sich schon heute rechtzeitig auf einen zweiten Digitalpakt vorzubereiten“, so Fraktionssprecher Jörg Brunßen. Wegen komplexen wettbewerbsrechtlichen Vorgaben des Bundes und der Europäischen Union lagen in der Vergangenheit zwischen ersten Beratungen in den Kreisgremien und dem tatsächlichen Ausbau des Glasfasernetzes oftmals mehrere Jahre.